Aktuelles

Neuigkeiten der Stadtteilschule Walddörfer


proTechnicale – das Technikjahr für Mädchen, die was draufhaben

Antonia Eckert, Abitur 2017

... denn jetzt ist mir stärker bewusst, wie die Arbeitswelt von Ingenieurinnen aussieht

Während sich ein Großteil meines Abiturjahrgangs auf den Weg nach Neuseeland gemacht hat, habe ich mich für einen anderen Weg entschieden – und zwar für proTechnicale.

Ein Studienorientierungs- und Qualifizierungsjahr

Das Programm geht 11 Monate lang und richtet sich ausschließlich an Mädchen, die am Ingenieurswesen, Naturwissenschaften und Technik interessiert sind. Ein Jahrgang besteht aus maximal 14 Mädchen, die alle zusammen in WGs in 3 Häusern in Hamburg-Neuenfelde untergebracht sind. Fast alle Veranstaltungen des Programms finden im ZAL, dem Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung in Finkenwerder ganz in der Nähe des Airbus-Werks statt. Im ZAL haben neben proTechnicale noch viele andere Firmen der Luftfahrt ihre Büros, unter anderem Airbus, Lufthansa Technik, Diehl und Zodiac. Als Teilnehmerin von proTechnicale hat man die Chance, Mitarbeiter der anderen Firmen bei diversen Angeboten des ZALs kennenzulernen.
Auf das Programm bin ich während der Berufsorientierungswoche im Jahrgang 12 an der Stadtteilschule Walddörfer gestoßen. Herr Merlein, der Geschäftsführer von proTechnicale, kam zu uns und hat proTechnicale vorgestellt. Nach diesem Vortrag wusste ich, das will ich machen. So habe ich mich im Dezember beworben (es hieß, je früher man sich bewirbt, desto besser sind die Chancen), wurde im Mai zum Bewerbungsgespräch eingeladen und habe Mitte Juni die Zusage bekommen. Am 28. Juli war dann auch schon der Kick-Off des Programms im ZAL und wir sind in die Häuser eingezogen.

Praktikum bei Airbus

In der Woche darauf ging es auch schon los mit einem der wichtigsten und spannendsten Programmpunkte: einem 4-wöchigen Praktikum bei Airbus, unserem ersten Einblick in die Welt der Ingenieure und der Luftfahrt. Manche der Teilnehmerinnen blieben alle 4 Wochen in der gleichen Abteilung, andere, wie ich, waren jede Woche in einer anderen. Dadurch hatte ich das Glück, eine Woche in der Produktion zu landen und direkt am Flugzeug mitarbeiten zu können. Andere Abteilungen, in die ich reinschauen durfte, waren die Qualitätssicherung und das Customer Inspection Management. Nach dem Praktikum bis etwa Ende Oktober hatten wir verschiedene Workshops zum Thema Philosophie und Verantwortung von Ingenieuren, Wiederholung von Mathe aus der Oberstufe, Einführungen in Mathe an der Uni und einen mehrwöchigen Workshop in Kooperation mit der Universität Stuttgart, in dem wir unsere eigenen Gleitflieger bauen konnten. Trotz bis zum Ende bestehender Zweifel sind tatsächlich alle geflogen. Zur gleichen Zeit haben wir uns alle ein Thema für unsere Projektarbeit gesucht. Diese sollte uns einen ersten Einblick in wissenschaftliches Schreiben geben.

Differenzialgleichungen in Freiburg und das beste Praktikum bei einem StartUp

Über Halloween waren wir 2 Wochen in Freiburg im Breisgau, wo uns eine sehr sympathische Lehrerin Differenzialgleichungen nähergebracht hat und wir im future-Haus der f.u.n.k.e. Mittelstands GmbH Stimmbildung hatten und über Wirtschaftsethik lernten. Unser Wochenende in Freiburg haben wir mit einem Ausflug in den Europa-Park gut genutzt.
Zurück in Hamburg, begannen dann regelmäßigere Kurse in Produktdesign, Aerodynamik, Human Factors und Technischem Zeichnen, die bis eine Woche vor dem Inlandspraktikum gingen. Parallel dazu haben wir an unseren Projektarbeiten geschrieben, die kurz vor dem Auslandspraktikum abgegeben werden mussten.
Für das zweite Praktikum verteilten wir uns dann über ganz Deutschland. Ich blieb in Hamburg, um mein Praktikum bei einem Start-Up mit Büro im ZAL zu machen und ich muss sagen, das war das beste Praktikum, dass ich bis jetzt gemacht habe.

Auslandspraktikum in Doha, der Hauptstadt Qatars

Nach diesen 5 Wochen Praktikum erwarteten uns direkt die nächsten 6 Wochen, aber diesmal bei einem Unternehmen im Ausland. Hierfür verteilten wir uns von Nordirland bis Singapur über die ganze Welt, denn das Auslandspraktikum ist dafür da, andere Kulturen und Arbeitsverhältnisse kennenzulernen. Ich mache meines im Moment in Doha, der Hauptstadt des kleinen Staats Qatar auf der Arabischen Halbinsel und nach 5 Wochen mit einer Arbeitswoche von Montag bis Freitag von 9-17 Uhr in Deutschland, ist eine Woche von Sonntag bis Donnerstag mit Arbeitszeiten von 7:30 bis 18 Uhr doch eine sehr große Umstellung gewesen. Parallel ist jetzt auch Ramadan, wodurch sich zwar die Arbeitszeiten deutlich verkürzen, man jedoch in der Öffentlichkeit nicht essen und trinken darf und das ist bei ca. 40°C eine große Herausforderung.
Am 1. Juni geht es wieder zurück nach Hamburg und dann beginnt unser letzter Monat bei proTechnicale. Dieser wird gefüllt sein mit Vorbereitungen für die Abschlussfeier, den Vorstellungen der Projektarbeiten, einem Mathe- und einem IT-Workshop. Am 29. Juni ist dann auch alles schon wieder vorbei und die Entscheidung für die Uni steht an.

Mein Ziel - Studiengang „Mensch-Computer-Interaktion“

Während ich vor einem Jahr noch auf die Zu- oder Absage von proTechnicale wartete, überlegte ich mir was ich machen würde, sollte ich nicht angenommen werden. Ich hätte mich sehr wahrscheinlich für Medieninformatik oder Bauingenieurswesen in Weimar eingeschrieben. Doch jetzt nach einem Jahr habe ich das Bauingenieurswesen von meiner Liste gestrichen, da ich im Praktikum gemerkt habe, dass mich das Bauwesen einfach nicht genügend interessiert. Mein Ziel jetzt ist es für den Studiengang „Mensch-Computer-Interaktion“ oder Informatik an der Uni Hamburg genommen zu werden. Parallel werde ich mich auch an der TU Dresden für Informatik und Medieninformatik bewerben.
Ich bin sehr froh, dass ich mich für dieses Jahr mit proTechnicale entschieden habe, denn jetzt ist mir stärker bewusst, wie die Arbeitswelt von Ingenieuren aussieht.

Möchtet ihr noch mehr wissen?

Wenn euch proTechnicale interessiert, dann könnt ihr gerne auf Facebook, Twitter, Instagram, unserem Blog oder der Webseite www.protechnicale.de vorbeischauen.
Wenn ihr noch Fragen habt, könnt ihr entweder „Frag Leonie“ auf der Webseite nutzen oder schreibt mir einfach ein E-Mail: tonia.sophie@hotmail.com

Zurück