Im Rahmen des Unterrichts zum Thema „Nationalsozialismus“ fuhr auch in diesem Schuljahr der gesamte 10. Jahrgang in die Gedenkstätte nach Neuengamme.
Von 1940-1945 wurden hier circa 100.000 Menschen (politische Gegner, Juden, Homosexuelle, Sinti und Roma, Obdachlose, …) von den Nationalsozialisten interniert und systematisch durch harte Arbeit und ungenügende Versorgung zu Tode gebracht. Mit mehr als 80 Außenlagern war das Konzentrationslager vor den Toren Hamburgs das größte Arbeitslager Nordwestdeutschlands, mehr als die Hälfte der Gefangenen überlebt diese Torturen nicht.
Gut vorbereitet durch den Unterricht im Fach Gesellschaft nutzen unsere Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ausgebildete Guides zu befragen und sich über Details zu informieren.
Immer wieder tauchte die ungläubige Frage (danach) auf, wieso Menschen anderen derartige Verachtung entgegen bringen und Qualen zufügen können. Wie war es z.B. möglich, dass der Lagerkommandant Pauly inmitten des Lagers in einem netten Einfamilienhaus mit Garten seine 5 Kinder großziehen konnte?
Es war für unserer Schülerinnen und Schüler eine wichtige Erfahrung, sich einmal einen ganzen Vormittag konzentriert mit dieser schwarzen Seite der Hamburger Geschichte beschäftigen zu können. Gut (auch), dass im Mai 2005 zum 60. Jahrestag der Befreiung endgültig die Gedenkstätte in der heutigen Form entstehen konnte. Sie ist eine der größten Gedenkstätten in Deutschland; eigentlich sollte jeder Hamburger einmal hier gewesen sein!
Foto: Klasse 10f im Gespräch auf der Rampe vor dem ehemaligen Klinkerwerk mit Blick auf die Gedenkstätte Neuengammme